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Universitätspräsident Schleiff: „Bedauern sein Ausscheiden sehr.“
FRANKFURT. Nach insgesamt 17 erfolgreichen Jahren als Leiter der Kommunikation und Pressesprecher von insgesamt vier Präsident*innen und Präsidien der Goethe-Universität verlässt Dr. Olaf Kaltenborn zum 30.06.2023 auf eigenen Wunsch die Goethe-Universität, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen.
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff: „Viele Jahre war Herr Dr. Kaltenborn gegenüber den Medien das Gesicht der Goethe-Universität. Wir bedauern sein Ausscheiden sehr. Als Leiter unserer Kommunikation und Pressesprecher war er der Goethe-Universität in entscheidenden Jahren ihrer Entwicklung – von der Umwandlung in eine Stiftungsuniversität ab 2006, dem 100. Jubiläum 2014, aber auch beim erfolgreichen Management vieler Krisensituationen – ein unverzichtbarer, stets loyaler Berater und Motor universitärer Veränderung, die er mit den Mitteln und Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit begleitet hat.
Bereits als Vizepräsident und ab 2021 als Präsident habe ich mit Herrn Dr. Kaltenborn sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet und konnte – wie auch schon meine Vorgänger*innen – in entscheidenden Situationen immer auf seinen Rat bauen. Auch im Namen des gesamten Präsidiums wünsche ich Herrn Dr. Kaltenborn für seine neue berufliche Herausforderung herzlich alles Gute und weiterhin viel Erfolg. Ich bin überzeugt, dass er auch an anderer Stelle noch viel Positives bewegen wird.“
Dr. Olaf Kaltenborn: „Dieser Schritt ist mir nicht leichtgefallen. Die Goethe-Universität und viele großartige Menschen, mit denen ich in dieser Zeit zusammenarbeiten durfte, sind mir in meiner langjährigen Tätigkeit sehr ans Herz gewachsen. Ich verlasse die Goethe-Universität mit guten Erinnerungen an eine erfolgreiche und sehr produktive Zeit und möchte mich insbesondere bei meinem phantastischen Team für die herausragende Unterstützung bei der Planung und Realisierung vieler öffentlichkeitswirksamer Kommunikationsprojekte bedanken. Ich trete jetzt zunächst eine längere Auszeit an, bevor eine neue berufliche Herausforderung beginnt.“
Foto von Dr. Olaf Kaltenborn zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/139582031 (Fotograf: Uwe Dettmar/Goethe-Universität)
Forschende von Goethe-Universität und Kooperationspartnern analysieren Verständnislücken und geben Handlungsempfehlungen
Chemikalien in der Umwelt werden in der Wissenschaft nicht ausreichend als eine der Ursachen für den Schwund der Artenvielfalt in den Blick genommen. Dies zeigen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsnetzwerks RobustNature von Goethe-Universität und kooperierenden Instituten in einer Studie, die jetzt in der Zeitschrift „Nature Ecology and Evolution“ veröffentlicht worden ist. Die Forschenden sehen in einem interdisziplinären Ansatz eine neue Chance, den Verlust der Biodiversität besser zu verstehen, um effizienter Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dazu untersuchen sie die Wechselwirkungen zwischen chemischer Belastung und Biodiversitätsverlust.
FRANKFURT. Der Rückgang der biologischen Vielfalt bedroht die Lebensgrundlagen der Menschheit. Die Wissenschaft macht eine ganze Reihe von Gründen für diesen Rückgang verantwortlich. Während allerdings der Zusammenhang zwischen dem Artenschwund einerseits und andererseits dem Verlust von Lebensräumen, dem Eindringen nicht-heimischer Arten oder dem Klimawandel intensiv erforscht wird, schenkt die Wissenschaft den Auswirkungen von Chemikalien auf die Biodiversität weniger Aufmerksamkeit. Das belegt ein Forscherteam um Prof. Henner Hollert, Dr. Francisco Sylvester und Fabian Weichert von der Goethe-Universität Frankfurt in einer aktuellen Studie.
Das Team hat die wissenschaftliche Literatur der Jahre 1990 bis 2021 zum Thema umfassend analysiert. Demnach werden die sehr zahlreichen Forschungsarbeiten zur Umweltbelastung durch Chemikalien in einer nur geringen Anzahl hochspezialisierter ökotoxikologischer Fachzeitschriften veröffentlicht, in denen nur sehr selten Arbeiten über den Verlust der Artenvielfalt zu finden sind. „Das lässt auf eine starke Abkapselung des Fachgebietes schließen und steht im starken Gegensatz zu dem Publikationsverhalten, wenn es um andere Ursachen des weltweiten Biodiversitätsverlustes geht“, sagt Henner Hollert. „Die Forschung zur Umweltbelastung durch Chemikalien erfolgt bis heute meist losgelöst von der Bewertung des Verlusts der biologischen Vielfalt.“
Das Autorenteam fordert eine stärkere interdisziplinäre Ausrichtung der Forschungsaktivitäten, um die Auswirkungen von chemischen Stoffen auf die Biodiversität besser verstehen und mildern zu können. Hoffnungsvoll stimmt die Forschenden dabei, dass es in den letzten Jahren eine ganze Reihe von methodischen Fortschritten im Bereich der Ökotoxikologie und Ökologie gab. So lassen sich etwa in Umweltproben mit Hilfe moderner chemischer und effektbasierter Analytik sowie Big-Data-Wissenschaft Tausende von bekannten und unbekannten Substanzen gleichzeitig aufspüren. Hinzu kommen unter anderem Technologien zur Umweltfernüberwachung etwa mit Satelliten, Computermodelle zur Vorhersage ökologischer Risiken von Chemikalien oder Methoden zur Bestimmung der Artenvielfalt mit Hilfe von Umwelt-DNA.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen allerdings auch Herausforderungen, die trotz interdisziplinärem Ansatz erheblich sind. So fehlen häufig grundlegende Daten; jedes Untersuchungsgebiet hat spezifische Merkmale; die Prozesse auf der Skala eines Ökosystems sind komplex. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, geben die Forschenden 16 Empfehlungen. So schlagen sie beispielsweise vor, die Industrie zu verpflichten, relevante Daten öffentlich zu machen. Oder sie regen an, ökologische Testmodelle zu entwickeln, die nicht nur einzelne Organismen, sondern auch Populationen, Gemeinschaften oder gar Ökosysteme erfassen.
Der Forschungsverbund RobustNature widmet sich dem Thema Robustheit und Resilienz von Natur-Gesellschaftssystemen im sich entwickelnden Anthropozän und speziell der Interaktion von chemischer Belastung und Biodiversitätsverlust. Mit Partnern aus dem In- und Ausland hat RobustNature eine interdisziplinäre Zusammenarbeit entwickelt, um wichtige Fragestellungen zur Mensch-Ökosystem-Dynamik anzugehen. https://www.robustnature.de/de/
Partner:
Publikation: Francisco Sylvester, Fabian G. Weichert, Verónica L. Lozano, Ksenia J. Groh, Miklós Bálint, Lisa Baumann, Claus Bässler, Werner Brack, Barbara Brandl, Joachim Curtius, Paul Dierkes, Petra Döll, Ingo Ebersberger, Sotirios Fragkostefanakis, Eric J. N. Helfrich, Thomas Hickler, Sarah Johann, Jonas Jourdan, Sven Klimpel, Helge Kminek, Florencia Liquin, Darrel Möllendorf, Thomas Müller, Jörg Oehlmann, Richard Ottermanns, Steffen U. Pauls, Meike Piepenbring, Jakob Pfefferle, Gerrit Jasper Schenk, J.F. Scheepens, Martin Scheringer, Sabrina Schiwy, Antje Schlottmann, Flurina Schneider, Lisa M. Schulte, Maria Schulze-Sylvester, Ernst Stelzer, Frederic Strobl, Andrea Sundermann, Klement Tockner, Tobias Tröger, Andreas Vilcinskas, Carolin Völker, Ricarda Winkelmann, Henner Hollert: Better integration of chemical pollution research will further our understanding of biodiversity loss. Nature Ecology and Evolution (2023) http://dx.doi.org/10.1038/s41559-023-02117-6
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138808301
Bildtext: Pestizide in der Landwirtschaft tragen zum Verlust der Biodiversität bei. Foto: Markus Bernards
Weitere Informationen
Prof. Dr. Dr. h.c. Henner Hollert
Institut für Ökologie, Evolution und Diversität
Goethe-Universität Frankfurt
sowie Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME), Schmallenberg
und LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (LOEWE‐TBG), Frankfurt
Tel: +49 (0)69 798-42171
hollert@bio.uni-frankfurt.de
https://www.bio.uni-frankfurt.de/43970666/Abt__Hollert
Twitter: @hhollert @goetheuni @LOEWE_TBG @fraunhofer_IME @isoewikom @senckenberg @UFZ_de @SAFE_Frankfurt @RWTH @USask_INTL @ETH @ETH_en @Stockholm_Uni
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Asia Forum 2023 an der Goethe-Universität: Koreanischer Filmproduzent Dong Yeon Won spricht über die Zukunft der Koreanischen Filmindustrie
FRANKFURT. Ob „Squid Game“,
„Hellbound“ oder „Parasite“ - koreanische Filme und Serien sind beliebt, sie
erhalten Auszeichnungen und erzielen hohe Abrufzahlen. So hat sich Südkorea zu
einem der wichtigsten Akteure der internationalen Medienbranche entwickelt. Wie
lässt sich dieser Erfolg erklären? Und was bedeutet diese Entwicklung für die
Zukunft des Films?
Auf
dem diesjährigen Asia Forum spricht der koreanische Filmproduzent und CEO der
Produktionsfirma “Realies Pictures" Dong Yeon Won über diese Fragen in dem
Kurzvortrag
Korean Film and Television. Competitiveness and Future Prospects
am Donnerstag, dem
6. Juli 2023
um 18.15 Uhr
im Renate von
Metzler-Saal des Casino-Gebäudes am Campus Westend
Dong
Yeon Won wird Einblicke in die Branche geben und von seiner Erfahrung bei der
Produktion international erfolgreicher Formate wie „Along With the Gods“ und
„Masquerade“ berichten.
Im
Zentrum des Asia Forum 2023 stehen Korea und die globale Ausstrahlungskraft der
koreanischen Kultur. Das Forum wird veranstaltet vom Interdisziplinären Zentrum
für Ostasienstudien (IZO) gemeinsam mit der Forschungsinitiative ConTrust:
Vertrauen im Konflikt und dem Verbundprojekt CEDITRAA (Cultural
Entrepreneurship and Digital Transformation in Africa and Asia) an der
Goethe-Universität Frankfurt.
Der
Talk findet auf Koreanisch und Englisch statt, der Eintritt ist frei.
Weitere
Informationen und Programm unter: https://contrust.uni-frankfurt.de/event/korean-film-and-television-competitiveness-and-future-prospects/
Informationen:
Anke
Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative
Ordnungen“ der Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Die diesjährigen Adorno-Vorlesungen hält die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau.
FRANKFURT. Für die Adorno-Vorlesungen 2023 konnte die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau vom Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin gewonnen werden. Ihre drei Vorlesungen laufen unter dem Titel „Spuren des Anderen. Antisemitismus aus psychoanalytischer Perspektive“ und finden vom 5. Juli bis zum 7. Juli im Hörsaal IV am Campus Bockenheim statt. Die Adorno-Vorlesungen werden vom Institut für Sozialforschung in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag veranstaltet.
Mit ambitionierten Forschungsprogrammen suchten die Kritische Theorie und die Psychoanalyse zur Erklärung des Antisemitismus beizutragen. Doch bleibt die Frage offen, ob sich Antisemitismus psychologisch wirklich am Charakter, an der Persönlichkeitsstruktur der Einzelnen festmachen lässt, wie es die Theorie des autoritären Charakters insinuiert. In den diesjährigen Adorno-Vorlesungen entwirft die Psychoanalytikerin Ilka Quindeau ein Verständnis von Antisemitismus als ideologischem Narrativ, das auf eine psychische Konfliktkonstellation reagiert und die Alterität und Ambivalenzen des Anderen negiert. Anhand der psychoanalytischen Methode der Dekonstruktion entwickelt sie ihre Analyse exemplarisch am Gruppenexperiment des Instituts für Sozialforschung aus den 1950er Jahren sowie der Antisemitismusdebatte im Rahmen der documenta 15.
Ilka Quindeau, Prof. Dr., ist Psychoanalytikerin und arbeitet seit 2020 als
Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität
Berlin. Von 2018 bis 2020 war sie Präsidentin der International Psychoanalytic
University in Berlin. Sie ist zudem Professorin für Klinische Psychologie und
Psychoanalyse an der Frankfurt University of Applied Sciences. Ihre
Forschungsschwerpunkte liegen in den Feldern der individuellen und
gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust
sowie der Biographie-, Trauma- und Geschlechterforschung. Zu ihren
Buchveröffentlichungen zählen unter anderem Der Wunsch nach Nähe. Liebe und
Begehren in der Psychotherapie (zusammen mit Wolfgang Schmidbauer,
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017) sowie Spur und Umschrift. Die
konstitutive Bedeutung von Erinnerung für die Psychoanalyse (München: Fink
2004).
Kontakt:
Mirko
Broll, Institut für Sozialforschung, Senckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am
Main. broll@em.uni-frankfurt.de; https://www.ifs.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Ensembles des Collegium Musicum spielen Werke zum Motto „Wasserwelten“ und Uraufführungen des Komponisten Christian Ridil
FRANKFURT. Die Ensembles des Collegium Musicum der Goethe-Universität präsentieren in drei Abschlusskonzerten die Ergebnisse ihrer Semesterproben. Die Konzerte des Sinfonieorchesters und Chors unter der Leitung von Jan Schumacher sowie des Sinfonischen Blasorchester unter der Leitung von Lisa Bodem beginnen
am 29.
Juni, um 19.00 Uhr,
mit
einem
Kammermusikabend
von
Musiker*innen des Uniorchesters mit professionellen Gastmusiker*innen
in der
Lobby des PA-Gebäudes, Campus Westend.
Auf dem Programm steht neben Werken von Schumann, Schubert, Mozart und
Beethoven die Kammermusik des früheren Frankfurter Universitätsmusikdirektors
und Komponisten Dr. Christian Ridil, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag
feiert. Dabei werden Ridils "Drei Lieder nach Gedichten von Max
Herrmann-Neiße" uraufgeführt. Es singt Melinda Paulsen, Gesangsprofessorin
an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst.
Am 5.
Juli, 20.00 Uhr,
findet
statt das
Semesterabschlusskonzert mit Chor und Sinfonieorchester
auf dem
Campus Westend, Casino-Festsaal.
Unter dem Motto "Wasserwelten" steht die die große sinfonische Suite
"The Sea" des englischen Spätromantikers Frank Bridge auf dem
Programm, gefolgt von der frühromantischen Konzertouvertüre "Am
Niagara" des schlesischen Komponisten Wilhelm Tschirch.
Gemeinsam mit dem Chor der Universität wird Beethovens Konzertstück
"Meeresstille und Glückliche Fahrt" zu einem Text von Goethe
aufgeführt. Höhepunkt des Konzerts ist die Uraufführung des Werks "Gesang
der Geister über den Wassern" von Christian Ridil.
Den Abschluss bildet am
21.
Juli, um 20.00 Uhr, das
Semesterabschlusskonzert des Sinfonischen Blasorchesters
auf dem
Campus Westend, Casino-Festsaal.
Auf dem Programm des 60
Mitglieder starken Orchesters stehen Kompositionen und Arrangements unter
anderem von Rolf Rudin, Franco Cesarini und Jan Van Der Roost.
Weitere Informationen:
https://unimusik-frankfurt.de/
https://unimusik-frankfurt.de/sinfonisches-blasorchester/
https://www.facebook.com/Sinfonisches-Blasorchester-der-Goethe-Universit%C3%A4t-Frankfurt-374196172926844/
Im Collegium Musicum der
Goethe-Universität spielen und singen Studierende, Mitglieder und Angehörige
sowie Ehemalige der Goethe Universität. Nach alter universitärer Tradition
treffen sich dort begeisterte Laien, um gemeinsam zu musizieren – seit 2013
unter professioneller Leitung von Universitätsmusikdirektor Prof. Jan
Schumacher.
Am Ende eines Semesters finden
jeweils Semesterabschlusskonzerte statt, in denen die Ergebnisse der Ensembles,
aber auch weitere kammermusikalische Beiträge aufgeführt werden.
Probenwochenenden und Konzertfahrten ergänzen die Aktivitäten der
Universitätsmusik.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Zwei Veranstaltungen zum politischen Philosophen John Rawls an der Goethe-Universität / Anlass ist die Veröffentlichung des „Rawls-Handbuchs“
FRANKFURT. Mit seiner „Theorie der Gerechtigkeit“ und dem Werk „Politischer Liberalismus“ ist John Rawls einer der wichtigsten politischen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Die soeben erschienene Publikation „Rawls-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung“ informiert nun umfassend über den Stand der internationalen Forschung zum Gesamtwerk des zeitgenössischen Klassikers. Das Handbuch wird unter anderen herausgegeben von den Frankfurter Religionsphilosophen Dr. Michael Roseneck und Prof. Dr. Thomas M. Schmidt.
Die
Publikation des Handbuchs ist Anlass für eine Podiumsdiskussion sowie ein
Symposium zu Rawls' Werk, die vom Fachbereich Katholische Theologie, sowie dem
Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, dem GRADE-Center Religionsforschung
und Theologie und dem Institut für religionsphilosophische Forschung der
Goethe-Universität veranstaltet werden. Dabei geht es um das hochaktuelle Werk
des US-amerikanischen Philosophen: Dieser äußerte sich unter anderem zur Frage,
was ein qualitativ hochwertiges Verständnis von Freiheit ist, wie Kapitalismus
und soziale Ungleichheit Demokratie und Freiheit unterminieren und wie wir,
trotz der Tatsache des religiösen und weltanschaulichen Pluralismus, friedlich
und solidarisch zusammenleben können.
Die
Podiumsdiskussion „Book Launch: Rawls-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung“ zur
Veröffentlichung des Handbuchs findet statt am
6. Juli 2023, ab
18:30 Uhr,
im House of Finance, Raum E.20,
Theodor-W.-Adorno-Platz 3, 60323 Frankfurt am Main.
Nach
einer Einleitung von Prof. Dr. Rainer Forst, Goethe-Universität und Co-Direktor
des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“, diskutieren Rainer Forst, Prof.
Dr. Christine Bratu (Georg-August-Universität Göttingen) und Prof. Dr. Michael
Reder (Hochschule für Philosophie München); es moderiert Rebecca C.
Schmidt (Forschungszentrum „Normative Ordnungen“).
Leben, Werk und Wirkung des politischen
Philosophen stehen anschließend auch im Zentrum des Symposiums „Rawls-Handbuch.
Leben – Werk – Wirkung“ am
7. Juli 2023, ab 10
Uhr,
im IG-Farben Gebäude, NG 1.731, sowie
ab 14 Uhr im
Gebäude Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften, Raum 1.303,
Campus Westend, 60323 Frankfurt am Main.
Am
Symposium nehmen u.a. teil Prof. Dr. Julian Culp, Prof. Dr. Oliver Hidalgo,
Prof. Dr. Otfried Höffe, Tim Huttel, Prof. Dr. Darrel Moellendorf, Dr. Tim
Reiß, Cindy-Ricarda Roberts und Prof. Dr. Ruth Zimmerling.
Die
Veranstaltungen sind kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten bei roseneck@em.uni-frankfurt.de.
Weitere
Informationen und Programm unter: https://www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/alleveranstaltungen/69-veranstaltungen/8878-rawls-handbuch-leben-werk-wirkung
Information
und Anmeldung:
Anke
Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative
Ordnungen“ der Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
Goethe-Universität und Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) schließen gemeinsame Kooperationsvereinbarung zum Projekt „Identifizierungen in Mexiko“.
FRANKFURT. Der
Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) in Mexiko und die
Goethe-Universität Frankfurt haben heute eine Kooperationsvereinbarung zur
Unterstützung der mexikanischen Regierung bei der Identifizierung von
Verschwundenen in Mexiko unterzeichnet. Mehr als 110.000 Menschen gelten in
Mexiko offiziell als verschwunden, gleichzeitig gibt es offiziell mehr als
55.000 nicht identifizierte Leichen: die aktuelle Situation in Mexiko bewertet
die Nationale Kommission für Menschenrechte als eine forensische Krise. Die
daraus resultierende Belastung für die Zivilgesellschaft ist enorm.
Obwohl in den
letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt wurden (z.B. der Bau von
regionalen Identifizierungszentren), sind die Herausforderung im Bereich
Identifizierung nach wie vor groß. In den letzten Jahren hat die mexikanische
Regierung eine internationale Zusammenarbeit und Unterstützung etabliert, um
die Zahl der Identifizierungen von unbekannt Verstorbenen zu erhöhen. So
unterstützt UNFPA durch das Projekt „Identifizierungen in Mexiko“, u.a. vom
Auswärtigen Amt (AA) finanziert, die Umsetzung der nationalen
Identifizierungspolitik der mexikanischen Suchkommission (CNB). Eine der
Arbeitslinien dieses Projektes und der Kooperation ist die Zusammenarbeit der
Goethe-Universität Frankfurt mit mexikanischen Institutionen und Universitäten.
Bei der Unterzeichnung waren zugegen: die mexikanische Generalkonsulin, Cecilia Villanueva Bracho, der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, der stellvertretende Leiter des UNFPA Mexiko, Iván Castellanos, der Direktor des Instituts für Rechtsmedizin, Prof. Dr. Marcel Verhoff, sowie der Leiter des UNFPA-Projektes, Maximilian Murck. Ziel der Kooperationsvereinbarung zwischen UNFPA und dem Institut für Rechtsmedizin der Goethe-Universität Frankfurt ist es, den Familien, insbesondere den suchenden Müttern, Gewissheit über den Verbleib ihrer Angehörigen zu geben.
Ziel der Kooperationsaktivitäten ist es,
pragmatische Lösungsansätze zu entwickeln, um mehr Verstorbene innerhalb einer
kürzeren Zeit zu identifizieren – u.a. durch:
•
DNA-Analysen von Familienangehörigen und Verstorbenen
•
Analyse von Tätowierungen zu Identifizierungszwecken
•
Akademischer Austausch und Forschung mit mexikanischen Gerichtsmedizinern und
Forensikern.
Der Präsident der Goethe-Universität, Prof.
Dr. Enrico Schleiff, machte deutlich, es sei eine humanitäre Verpflichtung,
die mexikanische Regierung bei der Identifizierung der vielen unbekannten Toten
in Mexiko zu unterstützen. Vor allem die Angehörigen von Verschwundenen hätten
es verdient, endlich Gewissheit zu erlangen. Schleiff freute sich, dass mit der
Kooperationsvereinbarung die bisher geleistete Arbeit der Frankfurter
Rechtsmedizin im Bereich der Identifizierung von Verschwundenen in Mexiko
fortgesetzt werden kann. Er dankte ausdrücklich der UNFPA für ihre
Unterstützung des Projekts „Identifizierungen in Mexiko“, ebenso allen
beteiligten Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen.
Der
stellvertretende Leiter des UNFPA Mexiko, Iván Castellanos, betonte, dass
jeder Mensch das Recht auf seine Identität habe. Die mexikanische Regierung
habe in den letzten Jahren wichtige Maßnahmen zu institutioneller Stärkung bei
der Suche von Verschwundenen umgesetzt und Reformen angestoßen, um die
Identifizierung von unbekannt Verstorbenen zu verbessern. Die Regierung habe im
Jahr 2021 zum ersten Mal das Komitee gegen das gewaltsame Verschwinden der
Vereinten Nationen eingeladen und damit auch ihren Kompromiss mit den
Verschwundenen zum Ausdruck gebracht.
Der Direktor des Instituts für
Rechtsmedizin, Prof. Dr. Marcel Verhoff, wies seinerseits darauf hin,
dass das Institut bereits mit der Universität Guadalajara bei der Einführung
eines Masterstudiengangs in Forensik und bei der Analyse von genetischen
Proben, Autopsien und Ausgrabungen in Mexiko zusammengearbeitet habe. Durch
diese Vereinbarung werde man die akademische Zusammenarbeit weiter
intensivieren und gegenseitig voneinander profitieren. Der kollegiale Austausch
werde sich in wissenschaftlichen Projekten und in der praktischen
Identifizierungsarbeit realisieren.
Der Leiter des UNFPA-Projektes, Maximilian
Murck, sagte, dass die Identifizierung von Personen keine leichte, aber
auch keine unlösbare Aufgabe sei. Es sei dabei wichtig, gemeinsame Lösungen zu
erarbeiten und die Erfolge der Zusammenarbeit in diesem schwierigen Kontext
aufzuzeigen. Derzeit führe man zum Beispiel unter der Leitung der Nationalen
Suchkommission den Abgleich von Fingerabdrücken in mehreren Bundesstaaten ein.
Man sei der Universität Frankfurt und den mexikanischen Institutionen für ihre
Unterstützung und Vertrauen sehr dankbar.
Bezüglich des unterschriebenen
Kooperationsabkommens zwischen dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen
(UNFPA) und der Goethe-Universität Frankfurt betonte die Konsulin von Mexiko in
Frankfurt, Cecilia Villanueva Bracho: „Die mexikanische Regierung
unterstützt dieses Projekt, das zur Zusammenarbeit zwischen Mexiko und
Deutschland im Bereich der Gerichtsmedizin beiträgt. Es dient auch zur Stärkung
der Institutionen, indem wir die aktuellen Prioritäten im Bereich der
Sicherheit und der Verbrechensbekämpfung und -prävention besser angehen können.
Die Zusammenarbeit umfasst den Austausch von Wissen und bewährten Praktiken zur
Förderung staatlicher und akademischer Einrichtungen und zur Schaffung
technischer Kapazitäten.“
Bild zum Download: www.uni-frankfurt.de/139269528
Bildunterschrift (v. l. n. r.): Cecilia
Villanueva Bracho, Konsulin von Mexiko in Frankfurt; Prof. Dr. Enrico Schleiff,
Präsident der Goethe-Universität; Prof. Dr. Marcel Verhoff, Direktor des
Instituts für Rechtsmedizin, und PD Dr. Christoph Birnhuber.
Camp und Sommerfest sollen friedlich nebeneinander stattfinden
FRANKFURT. Im Streit um ein Protestcamp der Klimaschutzaktivisten End Fossil: Occupy (Frankfurt) und dem Sommerfest der Goethe-Universität hat das Verwaltungsgericht der Stadt Frankfurt am frühen Freitagabend den Einspruch der Aktivisten*innen gegen die Zuweisung einer Alternativfläche abgewiesen. Die Alternativfläche war der Gruppe von der Ordnungsbehörde der Stadt aufgrund der Überschneidung von Zeit und Ort mit dem seit langem geplanten Universitätssommerfest zugewiesen worden.
„Das jährlich stattfindende Sommerfest ist ein für Studierende wie Mitarbeitende wichtiges Ereignis“, betont der Präsident der Universität, Enrico Schleiff. „Das Fest wird seit Monaten, auch unter Einbezug des AStA, geplant und intensiv vorbereitet.“ Bereits am 13. April war das Fest von Seiten der Universität bei der zuständigen Behörde der Stadt Frankfurt angemeldet worden. Zum 6. Juni war durch End Fossil: Occcupy! dann eine Anmeldung für ein Camp bei der Stadt erfolgt, das mit dem Termin des Sommerfestes zusammenfällt und auf einer sich stellenweise überschneidenden Fläche stattfinden sollte. In der Folge kam es wohl zu einem Abstimmungsversäumnis innerhalb der Behörde, was zu der zeitlichen und örtlichen Überschneidung von Sommerfest und Camp führte.
„Sicher hätte dieser Konflikt vermieden werden können, wenn die Universität als Eigentümerin der fraglichen Fläche frühzeitig über die Planung für das Camp informiert worden wäre“, so der Präsident. Stattdessen hätte man nur zufällig Kenntnis von den Planungen erlangt und einen möglichen Nutzungskonflikt erkannt. Unmittelbar darauf suchte die Universität den Kontakt zu End Fossil: Occupy!, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Und: „Wir haben uns parallel direkt darum gekümmert, dass dem Camp auch im Falle einer räumlichen Verlegung Infrastruktur in Form von Strom und sanitären Anlagen sowie einem Wasseranschluss zur Verfügung steht und so die Auflagen des Ordnungsamtes erfüllt werden können, welche uns erst im Rahmen das Verwaltungsgerichtsverfahren am vergangenen Freitag übermittelt wurden.“
Man sei darum bemüht, dass auch mit dieser Verlegung das Programm der Gruppe umsetzbar bleibt und steht mit dieser im Austausch. „Die Universität bekennt sich als Institution vollumfänglich zu dem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und respektiert jede Form des friedlichen Protests“, stellt Schleiff klar.
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Viertelmillion Dollar für US-Forschungsaufenthalt – Robert Tampé einziger Preisträger aus Europa
Ein Forschungsstipendium von 250.000 Dollar (230.000 Euro) erhält
der Biochemiker und Strukturbiologe Prof. Robert Tampé von der
Goethe-Universität. Er wird mit dem „Schaefer Scholar Award“ ausgezeichnet, der
jährlich von der Columbia University an Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler für herausragende akademische Leistungen in der Humanphysiologie
verliehen wird. Mit 200.000 Dollar wird ein Forschungsprojekt von Prof. Tampé
während eines Gastaufenthalts an der Columbia University unterstützt, 50.000
Dollar erhält der Wissenschaftler zur freien Verfügung. Der Preis wurde am
gestrigen 21. Juni 2023 feierlich in der Stadt New York verliehen.
FRANKFURT. Prof.
Katrina Armstrong, Leiterin des Medical Campus der Columbia University und
Vizepräsidentin für Gesundheit und Biomedizinische Wissenschaft der Columbia
University, beglückwünschte Prof. Robert Tampé zur Auszeichnung: „Wir freuen
uns, Ihnen diese Forschungsmöglichkeit bieten zu können. Engagierte Forscher
wie Sie sind absolut notwendig, um wissenschaftliche Entdeckungen und
medizinische Innovationen voranzutreiben. Wir gratulieren Ihnen zu dieser
wohlverdienten Auszeichnung und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg. Wir
freuen uns darauf, Sie in Columbia begrüßen zu dürfen!“
Gemeinsam mit seinem Kooperationspartner an der Columbia
University, Prof. Filippo Mancia vom Department of Physiology and Cellular
Physics, wird Prof. Robert Tampé vor Ort in New York ein Forschungsprojekt zur
Aufklärung von Transportmechanismen innerhalb der Zelle verfolgen, die
essenziell für die Auslösung einer Immunantwort sind. Im Zentrum seiner
Untersuchungen steht das Endoplasmatische Retikulum, ein komplexes
Membransystem innerhalb der Zelle. Dort stellt die Zelle unter anderem
Membranproteine her, die in die Außenhülle der Zelle transportiert werden, wo
sie als Antigene dem Immunsystem präsentiert werden und eine Immunantwort
auslösen können. Tampé wird einen für diesen Prozess zentralen Proteinkomplex
untersuchen, den sogenannten Peptidladekomplex (PLC), der Angriffspunkt vieler
Krankheitserreger und Krebszellen ist, die auf diese Weise die Immunantwort
unterlaufen. Die Forschungsarbeiten könnten entsprechend zu neuen Möglichkeiten
führen, das Immunsystem gegen Krankheitserreger oder Krebs zu stärken.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/139045243
Bildtexte:
PLC_c_ChristophThomas_RobertTampe.jpg: Struktur und Biogenese
der Antigen-Prozessierungsmaschinerie, die als dynamischer Verbund von
Transport-, Faltungs- und Rezeptor-Komplexen für die adaptive Immunerkennung
infizierter oder maligner Zellen verantwortlich ist. Graphik: Christoph Thomas,
Robert Tampé
Tampe_Robert_c_UweDettmar.jpg: Prof. Dr. Robert Tampé, Goethe Universität
Frankfurt. Foto: Uwe Dettmar
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Robert Tampé
Institute für Biochemie, Biozentrum
Goethe-Universität Frankfurt
tampe@em.uni-frankfurt.de
Tel: +49 (0)69 798-29475
https://www.biochem.uni-frankfurt.de/index.php?id=10
Twitter-Handle: @goetheuni @Columbia @tampe_lab
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Für ihre herausragenden Leistungen in der Entwicklung des High Performance Computing (HPC) zeichnet die Organisation „Partnership for Advanced Computing in Europe“ (PRACE) Dr. Sarah Neuwirth von der Goethe-Universität mit dem diesjährigen PRACE Ada Lovelace Award aus. Neuwirth, stellvertretende Gruppenleiterin der Gruppe Modulares Supercomputing und Quantencomputing, hat unter anderem erstmals gezeigt, wie Kombinationen von Hauptprozessoren (CPUs) und Grafikprozessoren (GPUs) genutzt werden können, um einen modularen Supercomputer aufzubauen. Der Preis wird ihr auf der Platform for Advanced Scientific Computing Conference (PASC 2023, 26.-28. Juni) im schweizerischen Davos überreicht.
FRANKFURT. „Dr.
Sarah Neuwirth ist eine junge, herausragende Informatikerin und Expertin auf
dem Gebiet der Hochleistungskommunikationstechnologien, deren Beiträge weit
über ihr eigenes Forschungsgebiet hinaus wirken. Ihre Beteiligung an
europäischen Exascale HPC-Initiativen ist ein Beispiel für ihr Engagement für
die Entwicklung von Technologien, die an der Spitze der HPC-bezogenen Forschung
stehen und für eine Vielzahl von Forschungsbereichen von Nutzen sind. Insgesamt
hat Dr. Neuwirth einen großen Einfluss auf das High Performance Computing der
nächsten Generation auf globaler Ebene“, sagte Professor Nathalie Reuter,
Vorsitzende des Ada Lovelace Award Selection Committee. „Das Komitee würdigt
sie auch als Vorbild für Frauen, die eine Karriere im HPC-Bereich beginnen, und
zwar nicht nur wegen ihrer Sichtbarkeit in einem Bereich der Wissenschaft,
Technologie, Technik und Mathematik (STEM), sondern auch durch ihr Engagement
in Outreach-Aktivitäten und ihre Teilnahme an anderen relevanten Gremien.“,
fügte Reuter hinzu.
“Wir freuen uns sehr, Dr.
Neuwirth diese Auszeichnung zu überreichen, denn sie ist ein Vorbild für
Wissenschaftlerinnen und eigentlich für jeden, der sich bewusst ist, dass wir
diesen Personen brillante Forschungsergebnisse zu verdanken haben", sagte
Serge Bogaerts, PRACE-Geschäftsführer. Er fuhr fort: "PRACE ist stolz
darauf, seit der Schaffung des PRACE Ada Lovelace Award exzellenten jungen
Wissenschaftlerinnen Sichtbarkeit zu bieten und unterstützt damit den positiven
Trend einer ausgewogeneren Vertretung der Geschlechter in HPC-Gremien, wie dem
PRACE Scientific Steering Committee, um damit zu beginnen.“ Bei der
Preisverleihung auf der PASC 2023 in Davos wird Dr. Neuwirth einen Hauptvortrag
mit dem Titel "Leveraging HPC Performance Engineering to Support Exascale
Scientific Discovery" halten.
Dr. Sarah Neuwirth sagte: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass
meine Arbeit mit dem PRACE Ada Lovelace Award ausgezeichnet wird. Diese
großartige Auszeichnung schärft das Bewusstsein für die Vielfalt im
Höchstleistungsrechnen und in der Informatik. Meine eigenen Erfahrungen während
meiner Studien- und Promotionszeit haben mir deutlich bewusst gemacht, wie
schwer es Frauen in den MINT-Disziplinen immer noch haben. Daher ist es mein
größter Traum, die nächsten Generationen durch Lehre, Forschung und
Öffentlichkeitsarbeit zu inspirieren, um mehr Frauen und unterrepräsentierte
Gruppen zu ermutigen, eine Karriere im HPC und verwandten MINT-Fächern einzuschlagen."
Dr. Neuwirth ist eine führende Expertin für HPC und Netzwerke mit
Schwerpunkt auf parallelen E/A- und Überwachungstechnologien, parallelen Datei-
und Speichersystemen sowie Containertechnologien und -management für
Supercomputer. Sie kann auf eine beeindruckende Liste von Veröffentlichungen
zur Forschung und Entwicklung im Bereich der Computerwissenschaften verweisen.
In ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „Accelerating Network Communication and I/O
in Scientific High Performance Computing Environments“, die sie mit der
Bestnote „summa cum laude“ verteidigte, zeigte sie erstmals, dass es praktisch
möglich ist, CPUs und GPUs zu disaggregieren und beide über ein (intelligentes)
HPC-Netzwerk zu betreiben, sodass jede Kombination von CPUs und GPUs im Sinne
des modularen Supercomputing aufeinander abgebildet werden kann.
Derzeit ist sie Principal Investigator (PI) im European Pilot for
Exascale (EUPEX) Projekt, das von EuroHPC und dem deutschen Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird. Zuvor erhielt sie ein
Forschungsstipendium des Oak Ridge National Laboratory, wo sie als
Gastwissenschaftlerin arbeitete. Dr. Neuwirth spielte auch eine Schlüsselrolle
in der Reihe der EU-finanzierten DEEP-Projekte (DEEP und DEEP-ER) als Expertin
für die Kommunikationstechnologie sowie in der IT- und HPC-Forschung des
EU-finanzierten Human Brain-Projekts. Als Mitglied der deutschen NHR-Initiative
(National HPC) ist sie auch auf nationaler Ebene im Bereich Container und
Container Management tätig.
Dr. Neuwirth ist Beraterin und aktives Mitglied in zahlreichen
Beiräten und Programmausschüssen internationaler Konferenzen, Mitglied des IEEE
und der Association for Computing Machinery (ACM) und der entsprechenden
Unterabteilungen und ist Gutachterin und Redakteurin für zahlreiche
Zeitschriften und internationale Konferenzen.
Dr. Neuwirth ist eine hoch angesehene und international anerkannte
Systemarchitektin für Supercomputer, ein Bereich, in dem nur wenige Frauen
tätig sind. Seit 2022 ist Frau Dr. Neuwirth Mitglied des Gleichstellungsrates
der Goethe-Universität und beratendes Mitglied in Berufungskommissionen. Sie
wird häufig zu Diskussionsrunden eingeladen, um die Rolle von Frauen im HPC auf
Supercomputing-Konferenzen in den USA und in Europa zu erörtern; insbesondere
leitete sie von 2016 bis 2019 das SCinet Student Volunteers Programm bei
IEEE/ACM SC, fungierte als Student Mentoring Chair bei IEEE CLUSTER 2022 und
fungiert immer noch als Koordinatorin des ISC und SC Student Volunteers
Programms an deutschen Universitäten, um Bewerbungen von Studentinnen und
unterrepräsentierten Gruppen zu fördern.
Dr. Neuwirth trägt dazu bei, das Vorurteil, wie MINT- und
HPC-Wissenschaftler auszusehen haben, zu ändern, indem sie junge weibliche
Talente ermutigt, in diesen Bereichen tätig zu werden.
Der PRACE Ada Lovelace Award wird seit 2016 jährlich an
eine Wissenschaftlerin verliehen, die einen herausragenden Beitrag zum HPC in
Europa und der Welt leistet und als Vorbild für Frauen dient, die am Anfang
ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen. Der Preis ist nach der Gräfin von
Lovelace benannt, einer britischen Mathematikerin, die im 19. Jahrhundert
lebte. Sie arbeitete unter anderem zusammen mit Charles Babbage an einer
Maschine, die sie Analytical Engine nannten - eine der ersten Vorläuferinnen
des Computers. Viele Historiker betrachten Ada Lovelaces Beitrag zu dieser
mechanischen Rechenmaschine als den allerersten Algorithmus - und sie selbst
als die erste Person, die zu Recht als Programmiererin bezeichnet wird.
Die Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE)
ist eine internationale Vereinigung ohne Erwerbszweck (AISBL) mit Sitz in
Brüssel. PRACE verlagert sich derzeit von der Bereitstellung des Zugangs zu
Europas größten Supercomputern auf die Ausweitung, Verstärkung und
Beschleunigung der Interessenvertretung aller HPC-Nutzer in Europa. PRACE hat
sich zum Ziel gesetzt, die Interessen der Nutzer von HPC und verwandten
Technologien (Künstliche Intelligenz, Quantencomputer, Cloud Computing,
Datenwissenschaft) in Europa zu vertreten und deren Bedürfnisse zu ermitteln.
Außerdem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um wissenschaftliche Forschung und
Innovation in allen Disziplinen und industriellen Anwendungen zu ermöglichen
und so die wissenschaftliche, technologische und wirtschaftliche
Wettbewerbsfähigkeit Europas zum Nutzen der Gesellschaft zu stärken.
PASC 2023-Konferenz: https://pasc23.pasc-conference.org/
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138961641
Bildtext: Dr. Sarah Neuwirth, Goethe-Universität Frankfurt. Foto: privat
Weitere Informationen
Dr.
Sarah Neuwirth
Modulares Supercomputing und Quantencomputing (Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert)
Institute für Informatik
Goethe-Universität Frankfurt
s.neuwirth@em.uni-frankfurt.de
https://www.msqc.group/
https://www.linkedin.com/in/smneuwirth/
Twitter:
@NeuwirthSarah @PRACE_RI @goetheuni
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Goethe-Universität will die Berücksichtigung von Geschlecht und Vielfalt in Forschungsthemen stärken
Künstliche Intelligenz mit Vorurteilen oder falsch zugeordnete Gräber von Wikingerinnen – Geschlecht und Vielfalt können ganz unterschiedliche und mitunter unerwartete Bedeutung für die Forschung entfalten. Die Goethe-Universität will die Reflexion von Geschlecht und Vielfalt noch stärker als bisher in ihren Forschungsaktivitäten verankern. Dafür wurde ein Zehn-Punkte-Papier erarbeitet.
FRANKFURT. „Die
Goethe-Universität will Vorreiterin auf dem Weg zu einer besseren Wissenschaft
sein, die möglichst allen Menschen gerecht wird“, formuliert
Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff die Zielrichtung des
Zehn-Punkte-Papiers zu Geschlecht und Vielfalt in der Forschung. Am Montag hat
das Präsidium der Universität das Papier und die darin vorgegebenen konkreten
Schritte auf einer Veranstaltung mit externen Fachleuten und der
Goethe-Uni-Forschungscommunity vorgestellt. Die zehn Punkte zielen darauf ab,
die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Geschlecht und Vielfalt im
Themenspektrum verschiedener Disziplinen zu stärken. So heißt es darin: „Die
Goethe-Universität bekennt sich in ihrem Leitbild zu der gesellschaftlichen
Verantwortung von Forschung und Lehre. Dazu gehört, Wissenschaft auf die
Bedarfe möglichst aller Menschen auszurichten und unterschiedliche Perspektiven
einzubeziehen.“
„Jede Forscherin, jeder Forscher sollte sich fragen: Inwiefern
spielen Geschlechter- und Vielfaltsaspekte in meiner Forschung eine Rolle? Und
zwar nicht nur, weil dies auch für Projektanträge an Bedeutung gewinnt, sondern
weil wir überzeugt sind, dass wir damit zu valideren Forschungsergebnissen
kommen. Indem wir uns dessen stärker bewusstwerden und in Austausch darüber
treten, wird unsere Forschung innovativer und kreativer“, sagte
Universitätspräsident Enrico Schleiff beim heutigen Pressegespräch zur
Vorstellung des Zehn-Punkte-Papiers. In dem Papier beschreibt die
Goethe-Universität, wo sie derzeit steht, und setzt auf konkrete Maßnahmen und
Ziele, um den Einbezug zukünftig noch weiter zu verbessern. So plant die
Universität nicht nur, das Thema im nächsten Hochschulentwicklungsplan zu
verankern, sondern auch, die Reflexion in internen Ausschreibungen einzufordern
und in der Ausbildung und Weiterqualifizierung stärker einzubinden.
Auch für Laien auf Anhieb einleuchtend sind die Beispiele aus der
medizinischen Forschung: Wenn Medikamente nicht gleichermaßen und differenziert
an Frauen wie Männern erprobt sind, wird ihre passgenaue Anwendung schwierig
sein. Dr. Lena Marie Seegers und Prof. David Leistner aus der Kardiologie des Universitätsklinikums
Frankfurt sehen viel Potenzial darin, die medizinische Forschung im Hinblick
auf die Vielfalt von Menschen besser aufzustellen. „Wir werden in Kürze an der
Goethe-Universität ein Frauen-Herzzentrum („Women's Heart Health Center Frankfurt“)
aufbauen zur gendersensitiven medizinischen Forschung. Hier mehr Expertise zu
erlangen, kann die Medizin in Deutschland einen großen Schritt nach vorn
bringen“, sagt Kardiologin Seegers, die zwei Jahre an der Harvard Universität
in Boston zu geschlechtsspezifischen Unterschieden der Herzkranzgefäße
geforscht hat. Frauen ignorierten kardiovaskuläre Symptomatiken oft, weil sie
ein Leben lang an Schwankungen im Wohlbefinden gewöhnt seien. Gerade aber in
Phasen der hormonellen Umstellung wie Schwangerschaft und Menopause sei ein
spezifischer Blick auf die weibliche Gesundheit wichtig. Noch relativ
unerforscht sei auch der Zusammenhang zwischen rheumatischen oder
gynäkologischen Erkrankungen und dem Herzinfarktrisiko. „Frauen haben in
Deutschland ein deutlich höheres Risiko, an einem Herzinfarkt zu versterben als
Männer“, lautet Seegers' nüchterne Bilanz.
In den Erziehungswissenschaften existiert zwar seit langem eine
differenzierte und anspruchsvolle Geschlechterforschung, diese stellt aber
bisher kein Querschnittsthema dar. Hier gebe es noch viel zu tun, erklärte
Prof. Bettina Kleiner, Erziehungswissenschaftlerin und Direktorin des
Cornelia-Goethe-Zentrums. Die pädagogischen Handlungsfelder Schule und
Kindertagesstätten seien zwar nicht die einzigen Gegenstände ihres Faches, aber
die dortige Realität sei prägend für die gesellschaftliche Geschlechterordnung.
Schule bilde einerseits die Lebensverhältnisse in der Gesellschaft ab und habe
andererseits die Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu sozialisieren. Damit vermittelte
sie immer auch Werte und Normen, die zu reflektieren seien. „Noch immer werden
im schulischen Unterricht Geschlechterstereotype reproduziert, die unter
anderem dazu führen, dass unterschiedliche und tendenziell für Frauen
karrierebezogen nachteilige fachbezogene und berufliche Präferenzen ausgebildet
werden. Und wenn wir an queere Kinder und Jugendliche denken“, so Kleiner,
„werden deren Lebensrealitäten nach wie vor selten und kaum einmal in
angemessener Weise abgebildet. Deshalb müssen wir in der Ausbildung angehende
Lehrkräfte für Stereotype in ihrem eigenen Denken sensibilisieren“. Und es
spiele durchaus eine wichtige Rolle, wie weit Gleichstellung unter Forschenden
erreicht werden könne: „Natürlich ist es für die Forschung auch von Bedeutung,
wer sie betreibt“, ist sie überzeugt. Für Kleiner ist das Zehn-Punkte-Papier
der Goethe-Universität eine „wichtige Selbstverpflichtung zur Stärkung von
Geschlechterreflexivität, Vielfalt und Gerechtigkeit in der Forschung“.
Der
Zehn-Punkte-Plan zu Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/139004805
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Die originalgetreue Kopie des antiken Meisterwerks wird am 25. Juni im Skulpturensaal der Goethe-Universität vorgestellt
FRANKFURT. Der Skulpturensaal der Goethe-Universität hat prominenten Zuwachs bekommen: eine originalgetreue Kopie der monumentalen Figurengruppe des Laokoon ergänzt neuerdings die Antikensammlung, somit eines der bedeutendsten Meisterwerke der Vatikanischen Museen und sicher eines der bekanntesten und einflussreichsten Bildwerke aus der Antike überhaupt. Der Abguss des im Vatikan aufbewahrten Kunstwerks wurde eigens für die Frankfurter Sammlung angefertigt. Diese einzigartige Aktion wurde möglich durch die Spende des der Klassischen Archäologie in Frankfurt eng verbundenen Stifterpaares York Thiel und Anni Heyrodt, die die Sammlung seit Jahren großzügig unterstützen.
Die Laokoongruppe wird im Rahmen der traditionellen
Sonntagsführungen im Skulpturensaal feierlich übergeben
am Sonntag,
dem 25. Juni, 11 Uhr,
im
Skulpturensaal des IG-Farbenhauses (Raum 7.511)
und
vorgestellt mit dem
Vortrag
„Troja – Rom – Frankfurt“
von
Prof. Dr. Anja Klöckner und Dr. Matthias Recke (Klassische Archäologie).
Der Vortrag wird die Vielschichtigkeit des Werkes, seine ungeheure
Strahlkraft und seine Rezeption bis in die heutige Zeit beleuchten. Das Thema
der mehrfigurigen Gruppe ist dem bekannten Mythenkreis des trojanischen Kriegs
entnommen: Der Apollonpriester Laokoon hat die Trojaner davor gewarnt, das
hölzerne Pferd in die Stadt zu ziehen – er ahnt, dass damit der Untergang der
Stadt besiegelt wird. Der römische Dichter Vergil schildert, wie Laokoon und
seine Söhne von zwei gewaltigen, von der Göttin Athena geschickte Schlangen
angegriffen und getötet werden.
Das dreifigurige Original aus römischer Zeit wurde bereits 1506 in
Rom entdeckt und in der Werkstatt Michelangelos ergänzt. Der Einfluss der
Marmorgruppe auf die Kunst der Renaissance ist gewaltig, und bis heute gilt die
von einer ungeheuren Dynamik geprägte Darstellung des im Todeskampf
verstrickten Laokoon als eine der großartigsten künstlerischen Schöpfungen der
Antike.
Mit der Laokoongruppe erhält die Frankfurter Sammlung nicht nur
ihre erste monumentale Figurengruppe; der Neuzugang fügt der Sammlung auch ein
neues Werk aus der Zeitenwende hinzu, also aus der Zeitspanne zwischen dem 1.
Jahrhundert vor bis zum 1. Jahrhundert nach Christi Geburt – was auch den
Studierenden der Archäologie und der Kunstwissenschaften zugutekommt.
Die Figur wurde von professionellen Kunstformern aus Leipzig in
zwölf Einzelteilen angefertigt nach einer Form, die direkt dem marmornen
Original entnommen wurde: Sie besteht aus Gips, teils gemischt mit Glasfasern
und Jute, wiegt ca. 260 kg und ist 2,42 Meter hoch (mit dem 35 cm hohen Sockel
insgesamt 2,77 Meter).
Bilder zum Download: www.uni-frankfurt.de/138896417
Bildtext: Gewichtiger Zuwachs: Der originalgetreue, ca. 260 kg
schwere Abguss der Laokoongruppe nach seiner Ankunft im Skulpturensaal der
Goethe-Universität. Zu sehen sind der Kunstformer Hans Effenberger (zweiter
v.l.), der Kustos der Antikensammlung und des Skulpturensaals Matthias Recke
(r.) sowie Wissenschaftler des Archäologischen Instituts, die beim Aufbau der
Figur aus zwölf Einzelteilen gemeinsam Hand angelegt haben. (Fotos:
Goethe-Universität)
Weitere Informationen
Dr.
Matthias Recke
Kustos
der Antikensammlung / Skulpturensaal Klassische Archäologie
Institut
für Archäologische Wissenschaften Abt. I
Telefon
+49 (69) 798 32301
E-Mail:
Recke@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Rund um die Paulskirche und in der Taunusanlage: Spaziergänge der Bürgeruniversität werden fortgesetzt
FRANKFURT. Denkmäler, Skulpturen, Street Art: Man begegnet ihnen auf Straßen und Plätzen. Welche Rolle spielen Kunstwerke und Denkmäler im öffentlichen Raum für die Demokratie? Haben sie das Potenzial, uns zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte, Gegenwart und Zukunft anzuregen? Oder verwalten sie diese für uns – während wir uns an sie gewöhnen und am Ende alles übersehen, was uns nicht stört?
Die Dialogischen Spaziergänge der Bürger-Universität laden dazu
ein, gemeinsam über diese Fragen nachzudenken und in den Austausch zu treten.
Geplant sind zwei Spaziergänge, die an verschiedene Ort der Stadt führen.
Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „DenkMalDemokratie:
Dialogische Spaziergänge zur Kunst“ lädt die Bürgeruniversität zunächst ein zu
einem
Spaziergang rund
um die Paulskirche
am 27.
Juni 2023, um 17 Uhr.
Des Weiteren bietet sie an einen
Spaziergang
in der Gallusanlage-Taunusanlage
12.
Juli 2023, um 17 Uhr.
Gesprächspartnerinnen während der Spaziergänge sind Dr. Jessica
Beebone, Kunsthistorikerin und Leiterin des Fachbereichs Kunst im öffentlichen
Raum im Frankfurter Kulturamt, sowie Verena Kuni, Kunstwissenschaftlerin und
Professorin für Visuelle Kultur an der Goethe-Universität. Die beiden
Expertinnen haben die Reihe, die im vergangenen Semester erstmals stattfand,
konzipiert und organisiert.
Interessent*innen werden um
Anmeldung gebeten unter www.buerger.uni-frankfurt.de.
Weitere Informationen unter https://aktuelles.uni-frankfurt.de/_events/.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Übergabe der „Frankfurter Dokumente“ jährt sich zum 75. Mal
FRANKFURT. Am 1. Juli 1948 haben die alliierten Militärgouverneure die „Frankfurter Dokumente“ an die westdeutschen Ministerpräsidenten überreicht. Das Ereignis, das sich nun zum 75. Mal jährt, war quasi der Startschuss für die Gründung der Bundesrepublik. Schauplatz der Übergabe war der inzwischen „Eisenhower-Saal“ genannte Raum im IG-Farben-Haus, in dem heute mehrere geisteswissenschaftliche Fachbereiche der Goethe-Universität untergebracht sind. Aus Anlass des Jubiläums findet
am
Freitag, 30. Juni, um 13 Uhr (c.t.)
im Saal
A im neuen Gebäude Sprach- und Kulturwissenschaften
auf dem
Campus Westend
eine Gedenkveranstaltung am
Fachbereich Rechtswissenschaft statt.
Die „Frankfurter Dokumente“
legten die Beziehungen zwischen den westlichen Besatzungsmächten und der westdeutschen
Regierung fest und enthielten den Auftrag, eine verfassungsgebende Versammlung
einzuberufen. Der Überreichung an die Ministerpräsidenten der westlichen
Bundesländer im IG-Farben-Haus, dem damaligen US-Hauptquartier für Europa,
folgten eingehende Beratungen, die schließlich zur Einrichtung eines
„Parlamentarischen Rats“ führten, der ein „Grundgesetz“ für die Bunderepublik
Deutschland erarbeiten sollte.
Bei der Gedenkveranstaltung am
30. Juni 2023 loten Joachim Rückert und Stefan Kadelbach, die als Professoren
am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität forschen und lehren,
die rechtshistorische und die verfassungsrechtliche Dimension der „Frankfurter
Dokumente“ aus. PD Dr. Michael Maaser, der Leiter des Universitätsarchivs der
Goethe-Uni, und der Rechtshistoriker Prof. Albrecht Cordes begleiten den
anschließenden Spaziergang zum IG-Farben-Haus.
Das
Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/138247956
Information:
Prof. Dr. Guido Pfeifer
Antike Rechtsgeschichte, Europäische Privatrechtsgeschichte und
Zivilrecht
Institut für Rechtsgeschichte
Fachbereich Rechtswissenschaft
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Telefon 069 798-34327
E-Mail pfeifer@jur.uni-frankfurt.de
Homepage https://tinygu.de/AntikeRG
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Anlässlich des 50. Todestags des britischen Dramatikers Noël Coward produziert die Chaincourt Theatre Company in diesem Sommersemester die Komödie über eine Dreiecksbeziehung.
FRANKFURT. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander – diese wohlbekannte Beziehungsdynamik gewinnt in „Design for Living“ besonderen Schwung. Denn die zentralen Liebenden in Cowards Komödie sind zu dritt: Innenausstatterin Gilda, Malerin Jo und Dramatiker Leo kreisen konstant umeinander, ziehen sich an, stoßen sich ab, getrieben von den Umständen und ihren eigenen Begehrlichkeiten. „Design for Living“ hat dabei trotz aller romantischer Verstrickungen auch durchaus ernste Zwischentöne. Das Stück fragt nach Lebenszielen und Lebensgestaltung, nach den Opfern, die die Figuren zu bringen bereit sind ‒ für die Karriere oder die Liebe ‒ und wer oder was dabei auf der Strecke bleibt. Wenn Gilda beispielsweise darüber klagt, dass ihre eigene Berufung in der Sorge für ihre Partner*innen auf der Strecke bleibt, scheint eine Tragik durch, die auch fast 100 Jahre nach seiner Erstaufführung 1932 erstaunlich aktuell ist. Und auch das glückliche Ende lässt durchaus Scherben zurück.
Chaincourt Theatre
Company: Noël Cowards „Design for Living“
30. Juni sowie
1./6./7./8. Juli 2023
Einlass: 18:30 Uhr, Beginn der Vorstellung: 19:30 Uhr
Goethe-Universität
Frankfurt, Campus Westend,
Nebengebäude des
IG-Farben-Hauses, Raum NG 1.741
Unkostenbeitrag: 10
Euro bzw. 5 Euro (ermäßigt)
Für England zu skandalös, am Broadway ein
Hit
Noël Coward ist einer der erfolgreichsten
modernen englischen Dramatiker und erlebt aufgrund seines 50. Todestages gerade
eine Renaissance auf britischen Bühnen. Die Hauptrollen in Design for Living
schrieb er für sich selbst und ein befreundetes Ehepaar. Die (homo-)erotischen
Untertöne waren zur damaligen Zeit so skandalös, dass das Stück zunächst nicht
in Cowards britischer Heimat aufgeführt werden konnte. Die Broadway-Premiere
war jedoch so erfolgreich, dass die begeisterten Fans teils nur mit
polizeilicher Verstärkung im Zaum gehalten werden konnten.
Erfolgreiches Studierendentheater seit 70
Jahren
Die Chaincourt Theatre Company unter der
Leitung von James Fisk, Dozent in der Amerikanistik, bringt das Stück nun in
ihrer ganz eigenen Version auf die Bühne und widmet dabei auch zwei Männer- in
Frauenrollen um. Bis auf Regisseur Fisk sind alle Beteiligten auf und hinter
der Bühne Studierende der Goethe-Universität. Die Hauptdarstellerinnen waren
zuletzt in den Winterproduktionen der seit den fünfziger Jahren bestehende
Theatergruppe des Instituts für England- und Amerikastudien zu sehen und sind
damit bereits heimisch auf der Bühne im I.G.-Farben-Nebengebäude. Die
Aufführung des Stücks erfolgt im englischen Original.
Weitere Informationen: James Fisk, Institut für England-
und Amerikastudien, Goethe-Universität Frankfurt, fisk@em.uni-frankfurt.de; https://chaincourt.org/
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Die 53. Römerberggespräche diskutieren über Probleme und Grenzen der öffentlichen Debattenkultur
FRANKFURT. Gehören konträre Meinungen in einen öffentlichen Diskursraum? Sind sie Teil der Streitkultur einer sich entwickelnden Gesellschaft? Oder gibt es Gründe dafür, bestimmte Meinungen und Gedanken für nicht mehr diskussionswürdig zu halten? Wann kippt etwa die gute Absicht in ihr selbstgerechtes Gegenteil, in Borniertheit oder gar Ignoranz?
Um die Öffentlichkeit als Ort der argumentativen
Auseinandersetzung geht es in den 53. Römerberggesprächen, die in
Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität veranstaltet werden.
Die 53.
Römerberggespräche
„Keine Diskussion! Öffentlichkeit als Verbotszone“
finden
statt
am Samstag, dem 17. Juni 2023,
von 10 bis 17 Uhr,
im Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt. Der Eintritt ist frei.
Redner*innen und Diskussionsgäste sind der
Literaturwissenschaftler Adrian Daub (Stanford University), die
Theaterregisseurin und Autorin Simone Dede Ayivi, die
Literaturwissenschaftlerin Sigrid Köhler (Universität Tübingen), der Pädagoge
und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank Meron Mendel, der politische
Philosoph Julian Nida-Rümelin (Universität München), die
Rechtswissenschaftlerin Sophie Schönberger (Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf), der Kunsthistoriker und Autor Wolfgang Ullrich und Uwe Volkmann,
Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie der Goethe-Universität
und Mitglied des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Moderiert
wird die Veranstaltung von der Journalistin Hadija Haruna-Oelker und Alf
Mentzer, Leiter des Ressorts hr2-Tagesprogramm im Hessischen Rundfunk.
Die Frankfurter Römerberggespräche bestehen seit 1973 in
ununterbrochener Folge und sind eine feste Institution der Debattenkultur in
Deutschland. Vorsitzender des Trägervereins Römerberggespräche e.V. ist Miloš
Vec, Professor für Rechts- und Verfassungsgeschichte an der Universität Wien
und seit 2013 assoziiertes Mitglied des Frankfurter Forschungszentrums
Normative Ordnungen.
Das Programm im Überblick:
10.00 Uhr
Begrüßung
10.15 Uhr
Adrian Daub
Wirklich wahr? Cancel Culture und Anti-Woke-Politiken als gesellschaftliche
Phänomene
11.00 Uhr
Sigrid Köhler und Wolfgang Ullrich
Darf man das (noch)? Der Streit um Autonomie und Relevanz von Kunst und
Literatur
12.00 Uhr
Uwe Volkmann
Das Recht und die Meinungen. Über den Zusammenhang von Verfassung und
politischer Kultur
14.00 Uhr
Julian Nida-Rümelin
Cancel Culture: Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für politische
Urteilskraft
15.00 Uhr
Simone Dede Ayivi und Meron Mendel
Ohne Keule! Über Antisemitismus und Rassismus reden
16.00 Uhr
Sophie Schönberger
„Die Hölle, das sind die anderen.“ Vom Ausgrenzen und Aushalten in der
Demokratie
Details zum Programm:
www.roemerberggespraeche-ffm.de, www.normativeorders.net
Plakat zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138635768
Weitere Informationen:
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative
Ordnungen“
Tel.: 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Universität Magdeburg zeichnet Wirtschaftswissenschaftlerin der Goethe-Uni aus
Für ihre Forschung zu der Frage, wie sich die Wiedervereinigung wirtschaftlich auf private Haushalte ausgewirkt hat, ist Prof. Nicola Fuchs-Schündeln der Ehrendoktortitel der Universität Magdeburg verliehen worden. Fuchs-Schündeln ist seit 2009 an der Goethe-Universität tätig.
FRANKFURT. Die
Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die Entwicklung der Präferenz-
und Ressourcenstrukturen der Haushalte in Ost- und Westdeutschland, sie stehen
im Fokus mehrerer Forschungsarbeiten, die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof.
Nicola Fuchs-Schündeln veröffentlicht hat. „Ein Thema, das auch für die
Magdeburger Fakultät für Wirtschaftswissenschaft in den vergangenen 30 Jahren
von großer Bedeutung war“, heißt es in der Pressemitteilung der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Fuchs-Schündeln jetzt bei ihrer
30-Jahr-Feier mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet hat.
Fuchs-Schündeln hat an der Goethe-Universität seit 2009 die
Professur für Makroökonomie und Entwicklung inne. Bevor sie nach Frankfurt kam,
war sie Assistenzprofessorin an der Harvard-University in Boston (USA). 2004
war sie in Yale promoviert worden. 2018 wurde sie mit dem Gottfried Wilhelm
Leibniz-Preis ausgezeichnet, der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung in
Deutschland. 2010 erhielt sie einen Starting Grant des European Research
Council (ERC), 2018 einen ERC Consolidator Grant. Sie gehört unter anderem der
Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an, sowie dem
Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138586399
Bildtext: Prof. Nicola Fuchs-Schündeln ist nun Ehrendoktorin der Universität
Magdeburg. Hier mit Dekan Prof. Abdolkarim Sadrieh (links) und
Universitätsrektor Prof. Jens Strackeljan (r.). (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni
Magdeburg)
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Nicola Fuchs-Schündeln
Professur für Makroökonomie und Entwicklung
Abteilung Geld und Währung
Goethe-Universität
Telefon +49 69 798-33815
fuchs@wiwi.uni-frankfurt.de
https://www.wiwi.uni-frankfurt.de/profs/fuchs/
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Hackathon am 16. und 17. Juni am Campus Riedberg
FRANKFURT. Nach dem Relaunch ist bekanntlich vor dem Relaunch: Im Januar dieses Jahres wurde die neue Version der Goethe-App gelauncht. Die neue App bietet mehr Möglichkeiten, den Unialltag zu organisieren; so können Studierende darüber beispielsweise auf das Vorlesungsverzeichnis zugreifen oder die Suchfunktion der Universitätsbibliothek nutzen. Mit Hilfe von Studierenden und Mitarbeitenden aller Fachrichtungen soll diese App nun aber noch besser gemacht werden: am 16. und 17. Juni findet am Campus Riedberg ein vom Hochschulrechenzentrum (HRZ) der Goethe-Universität durchgeführter "Hackathon" statt. Darunter versteht man eine Veranstaltung, wo digitale Lösungen kollaborativ entwickelt werden. Ziel des Hackathons an der Goethe-Universität ist es, in Kleingruppen zuerst ein Konzept zu entwickeln, wie man die App verbessern kann. Dazu sollen sich die Teilnehmenden an einigen Problemstellungen entlanghangeln und im Team überlegen, wie das Problem in der App behandelt werden kann. Insgesamt werden fünf verschiedene 'Challenges', also Themenbereiche, zur Verfügung stehen.
Nach der Konzeptionsphase kann mit des
Tools Figma ein erster Prototyp erstellt werden. Hierfür sind ausdrücklich
keine Programmierkenntnisse vonnöten - schaden tun sie trotzdem nicht.
Anschließend pitchen die Teilnehmenden ihr Konzept vor einem kleinen Publikum
bevor es dann an die Optimierung geht. Zum Ende hin stellen alle Gruppen einer
Jury ihre Lösung vor. An die Gewinnerteams werden 3.000 € Preisgeld
ausgeschüttet. Aufgelockert wird das Ganze durch Fachvorträge von Experten.
Ulrich Schielein, Chief Information Officer
(CIO) und Vizepräsident der Goethe-Universität, freut sich auf den
kollaborativen Austausch: "Der Hackathon bietet die beste Gelegenheit, den
digitalen Alltagshelfer für Studierende durch Studierende selbst verbessern zu
lassen und dabei noch hilfreiches Digitalwissen zu erwerben. Daher bin
ich gespannt, was im Laufe dieses Tages für spannende und umsetzbare Ideen für
unsere Goethe-App entwickelt werden."
Anmeldung: Studierende und Mitarbeitende
aller Fachrichtungen der Goethe-Universität können teilnehmen. Die Gruppen
werden vor Ort erstellt, daher können sich Interessierte auch allein anmelden.
Es ist prinzipiell aber auch möglich, sich als Gruppe anzumelden. Jetzt
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Klaus Heyne-Preis zur Erforschung der Deutschen Romantik geht an den Kunsthistoriker Miguel A. Gaete
Der Wissenschaftspreis zur Erforschung der Deutschen Romantik – gestiftet von dem Kinderarzt und Romantikenthusiasten Prof. Dr. Klaus Heyne aus Kiel – wird 2023 zum zweiten Mal verliehen: Preisträger ist Dr. Miguel A. Gaete mit seiner Arbeit über die romantische und koloniale Prägung deutscher Künstler, die im 19. Jahrhundert Chile bereisten.
FRANKFURT.
Gemälde und Zeichnungen von sechs bislang wenig bekannten deutschen Künstlern
auf ihrer Reise in die spanisch-amerikanischen Kolonien im 19 Jahrhundert hat
der Kunsthistoriker Miguel A. Gaete in seiner kulturwissenschaftlichen Studie
untersucht. Die Künstler zeichneten die indigene Bevölkerung, sie malten
südamerikanische Plateaus und beobachteten die lokale Flora und Fauna. Wie
Gaete in seiner Dissertationsschrift „Depicting Terra Incognita: German
Romanticism, Arts, Sciences, and the Colonial Gaze in Chile, 1800–1899“ zeigt,
hatten die Künstler dabei nicht nur Humboldts Südamerikabilder vor Augen und
romantische Theorien zum Verhältnis von Mensch und Natur, Landschaft und
Ästhetik im Gepäck. Die Bilder ihrer Chilereise sind auch geprägt von
zeitgenössischen Vorstellungen von ‚Rasse', ‚Volk' und europäischer
Überlegenheit, die in direkter Beziehung zu kolonialistischen Ambitionen
betrachtet werden müssen.
Für seine postkolonial reflektierte Studie erhält der gebürtige
Chilene Miguel A. Gaete den Klaus Heyne-Preis, der 2023 zum zweiten Mal
vergeben wird. Der Goethe-Universität gestiftet hat den Preis der Kinderarzt
und Romantikenthusiast Prof. Dr. Klaus Heyne (1937–2017) aus Kiel, um
herausragende Beiträge zur Erforschung der Deutschen Romantik auszuzeichnen.
Der mit 15.000 Euro dotierte, im Zwei-Jahres-Rhythmus vergebene
Wissenschaftspreis wird am 11. Oktober 2023 feierlich an der Goethe-Universität
verliehen.
Auszeichnet werde Gaete für seine Grundlagenarbeit für die
künftige Erforschung der kultur- und diskursgeschichtlichen Zusammenhänge
zwischen romantischer Kunst und kolonialen Strukturen, so die Jury des
Heyne-Preises. Ihr gehören an: Katharina Boehm, Professorin für Englische
Literatur und Kultur an der Universität Passau, Dr. Aurelio Fichter,
Geschäftsführer der Benvenuto Cellini Gesellschaft e.V., sowie Dr. Mareike
Hennig, Leiterin des Goethe-Hauses, der Goethe-Galerie- und Kunstsammlungen im
Freien Deutschen Hochstift Frankfurt; die Goethe-Universität ist in der Jury
vertreten durch die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Mechthild Fend und die beiden
Literaturwissenschaftler*innen Prof. Dr. Roland Borgards und Prof. Dr.
Frederike Middelhoff.
Frederike Middelhoff, Vorsitzende der Kommission, betont: „Gaetes
Arbeit bedeutet einen ersten Meilenstein hinsichtlich unserer Erkenntnisse über
die Motivationen, wissenschaftlichen Vernetzungen und künstlerischen Praktiken
von Künstlern, die in kolonialen Kontexten tätig waren und zugleich der
deutschsprachigen Romantik nahestanden. Die Preisschrift veranschaulicht, wie
diese romantisch inspirierten Bilder dieser Künstler das im 19. Jahrhundert
geläufige Bild von Chile aus ihrem ‚kolonialen Blick' (colonial gaze)
nachhaltig prägten. Gaetes kritische Untersuchung gibt wichtige Impulse für
eine kunst- und kulturwissenschaftliche Romantikforschung, die sich mit den
diskursgeschichtlichen Problemfeldern und dem kolonialen Erbe der Romantik
auseinandersetzen muss. Es versteht sich von selbst, dass die Studie die damit
verknüpften weitläufigen Fragen nicht umfassend beantworten kann. Hierzu
brauchen wir weitere Untersuchungen, zu denen Gaete erste konzentrierte
Probebohrungen geliefert hat. Gaete wird diese Perspektiven mithilfe des
Heyne-Preises im Rahmen einer internationalen Tagung weiterentwickeln, die 2024
an der Goethe-Universität ausgerichtet wird. Wir sind sehr froh, dass der
Heyne-Preis dazu verhelfen kann, diese wichtige Forschung zu befördern.“
Der Preisträger hat sich gegen eine Vielzahl innovativer
Bewerbungen aus der germanistischen, musikwissenschaftlichen,
philosophiegeschichtlichen und komparatistischen Romantikforschung
durchgesetzt. Dr. Miguel A. Gaete ist gebürtiger Chilene, studierte
Kunstgeschichte in Santiago und Barcelona und forscht derzeit mit einem
Stipendium der Gerda Henkel-Stiftung. Gaete, der seine
preisgekrönte Dissertation an der University of York (Großbritannien)
abgeschlossen hat, führt bereits einen Doktortitel in Philosophie der
Autonomous University of Madrid. Er absolvierte mehrere Fellowships und
Stipendienaufenthalte in Deutschland, u.a. in Jena und Weimar. Sein
Dissertationsprojekt erscheint als Monografie in diesem Jahr im New Yorker
Verlag Cambria Press unter dem Titel „Germans in Vaterland: Romanticism,
Arts, Sciences and the Colonial Gaze in Chile, 1800-1899“. Derzeit bereitet
Gaete ein weiteres Manuskript für den Druck vor, mit dem Titel „The Leader of
the Time: Carl Alexander Simon, Romanticism, and Imaginations in Southern Chile“.
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138148417
Bildtext: Preisträger des Romantik-Preises der Goethe-Universität Frankfurt:
Miguel Gaete (Foto:privat)
Weitere Informationen
Prof. Dr.
Frederike Middelhoff
(W1-Professur für Neuere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt
Romantikforschung)
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik
https://www.uni-frankfurt.de/Middelhoff
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
„Science Garden“ lädt Klimaforscher*innen zu Vortrag und Gespräch / Die Reihe begleitet die Sonderausstellung „Klimawissen schaffen“ im Senckenberg Naturmuseum
FRANKFURT. Was können wir von vergangenen Warmzeiten lernen? Wie erforschen Naturwissenschaftler*innen das Klima der Vergangenheit und wie hilft uns das, die zukünftige Klimaentwicklung besser zu verstehen? Zu diesen Fragen sprechen in der „Science Garden“-Reihe Spitzenforscher*innen des gemeinsamen LOEWE-Forschungsschwerpunkt „VeWA – Vergangene Warmzeiten als natürliche Analoge unserer hoch CO2-Klimazukunft“.
Die Reihe beginnt am 15. Juni 2023 mit dem Vortrag "Klimainformation im Regentropfen" von Prof. Dr. Andreas Mulch (Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum & Institut für Geowissenschaften, Goethe-Universität) im Hörsaal im BIK-F/Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (Georg-Voigt-Straße 14-16 60325 Frankfurt am Main).
Nach den Vorträgen stehen die Redner*innen sowie weitere Wissenschaftler*innen aus dem Forschungsprojekt bei einem Sommergetränk für persönliche Fragen, Diskussionen oder Anregungen zur Verfügung.
Die kleine Vortragsreihe begleitet die Sonderausstellung „Klimawissen schaffen“ im Senckenberg Naturmuseum, die noch bis zum 16. Juli besucht werden kann. Sie dokumentiert die Erforschung vergangener Warmzeiten eines internationalen Teams aus Geowissenschaftler*innen, Biolog*innen, Paläontolog*innen und Klimamodellier*innen der Goethe-Universität und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Weitere Termine und Themen im Überblick:
29. Juni 2023
"Die terrestrische Revolution der Kreidezeit – Was wissen wir über die Wechselwirkung von Klima und Leben in einer eisfreien Welt?"
Prof. Dr. Silke Voigt,
Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität
13. Juli 2023
"Biodiversität und Klimawandel – eine kurze Geschichte der Säugetiere"
Prof. Dr. Susanne Fritz,
Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum & Institut für Geowissenschaften, Goethe-Universität
Die Reihe wird veranstaltet von der Goethe-Universität Frankfurt und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung im gemeinsamen LOEWE-Forschungsschwerpunkt „VeWA – Vergangene Warmzeiten als natürliche Analoge unserer hoch CO2-Klimazukunft“ (www.vewa-project.de). Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail, p.barth@em.uni-frankfurt.de